Tauchen wir ein in den Alltag des Teams “ Vegetationsmanagement“. Das Team gehört zur Abteilung Infrastruktur Instandhaltung und besteht derzeit aus Nadia, der Umweltbeauftragten, und vier Umweltbetreuer, die auf dem Gelände arbeiten und die Gesundheit und das Wachstum von Pflanzen, Bäumen und Sträuchern genau überwachen.

Hallo Nadia! Wie lange liegt dir der Umweltschutz schon am Herzen?

Nadia: „Als ich jünger war, strebte ich eher eine Karriere als Architektin an. Aber im Laufe meiner Schulzeit absolvierte ich ein Praktikum auf einer Mülldeponie und ein weiteres in einem Ingenieurbüro, das mir einen Einblick in die Welt des Umweltschutzes verschaffte. Diese beiden sehr erfolgreichen Erfahrungen weckten in mir den Wunsch, ein generalistisches Studium im Bereich Umwelt zu absolvieren. Ich absolvierte ein Bachelorstudium in Deutschland und ein Masterstudium in Belgien. Es ist faszinierend in Zeiten, in denen das Umweltbewusstsein wächst, in einem Moment, in dem die Sorge um den Schutz unserer Ökosysteme jeden betrifft. Umwelt ist absolut global, es ermöglicht mir, im Herzen der Organisation unserer Unternehmen und im Herzen der Herausforderungen unserer Zeit zu agieren.“

Du hast dich dafür entschieden, bei der CFL in einem komplett neuen Team für Umweltmanagement anzufangen. Was hat dich an dieser Herausforderung gereizt?

„Tatsächlich gab es meine Stelle als Umweltbeauftragte vor meiner Einstellung nicht in dieser Form, und sie entspricht der Notwendigkeit, neue Wege für das Vegetationsmanagement zu entwickeln, mit Methoden, die den heutigen Umweltzielen entsprechen. Es ist sehr motivierend, die Möglichkeit zu haben, meine Position selbst zu gestalten und sich einer ökologischen Herausforderung unserer Zeit zu stellen, kreativ zu sein und innerhalb eines stabilen Rahmens wie der CFL einen Raum für Freiheit und Autonomie zu finden. Innerhalb eines rechtlichen Rahmens, der ebenfalls bindend ist, aber Kreativität erfordert, um die Einhaltung dessen zu gewährleisten.“

Ist die Pflege der Vegetation komplexer als man denkt?

„In der Tat geht es nicht nur darum, zu planen, das Unkraut von Zeit zu Zeit zu schneiden. Unsere Aufgabe ist es, die besten Lösungen für die Vegetationspflege zu ermitteln, mit dem Ziel, die Umwelt zu schonen und zugleich den Eisenbahnbetrieb nicht zu behindern und die Anforderungen der bestehenden Bauten an den Standorten zu erfüllen. Es gibt z. B. artenbedingte Einschränkungen: Hecken müssen z. B. nicht so häufig gepflegt werden wie andere Vegetationsarten. Wir müssen auch die Sicherheitsanforderungen des Eisenbahnverkehrs berücksichtigen und gute Nachbarschaft mit den Anwohnern pflegen, die Häuser auf unseren Strecken besitzen, und das alles im Einklang mit der Gesetzgebung, die sich in letzter Zeit ziemlich stark verändert. Das ergibt eine komplexe Gleichung, die unsere Kreativität fordert, um Lösungen zu erarbeiten, die alle Parteien zufrieden stellen.“

Was ist konkret die Aufgabe der Umweltbetreuer?

„Gemeinsam haben wir einen operativen Rahmen geschaffen, der es uns ermöglicht, unser Vegetationspflegeprogramm zu erstellen. Auf dieser Grundlage führen die Betreuer im Laufe des Jahres Schnitte und Pflegearbeiten in verschiedenen Zonen durch, wobei die Methoden und Verfahren auch je nach Gelände variieren. Ihre Arbeit wird auch vom Wetter beeinflusst, das wir in unseren Planungen ein Stück weit berücksichtigen müssen. Es kann auch vorkommen, dass unsere Pläne durch plötzliche Wetterereignisse durchkreuzt werden: In solchen Fällen machen wir es wie alle anderen auch, wir passen uns an.“

Wie sieht das Profil der Umweltbetreuer aus? Ist es eine Position, die für Menschen mit unterschiedlichen Backgrounds zugänglich ist?

„Zurzeit haben wir vier Betreuer. Einer ist ein erfahrener Eisenbahner mit viel Erfahrung in der Welt der CFL und ausgezeichneten Kenntnissen des luxemburgischen Landes. Die anderen drei sind Berufseinsteiger, die mehr oder weniger zur gleichen Zeit eingestellt wurden und die sich im Gymnasium auf den Bereich Umwelt spezialisiert haben.“

Wird das Team in Zukunft wachsen?

„Ganz gewiss. Es gibt viel zu tun, um unsere derzeitigen Methoden weiterzuentwickeln, die es uns noch nicht ermöglichen, das gewünschte Umweltideal zu erreichen. Die nächsten Jahre werden sehr interessant werden: Wir werden viel Zeit und Energie investieren müssen, um alle Herausforderungen, die auf uns zukommen, unter einen Hut zu bringen. Es ist schwer, die Zukunft vorherzusagen, aber man kann sich zum Beispiel vorstellen, dass der Einsatz von Pestiziden allmählich zurückgeht oder sogar verboten wird. Dann würden wir viele zusätzliche Arbeitskräfte benötigen, um die Wegränder ohne Chemikalien zu pflegen.

Denkbar wären auch mögliche CFL-Projekte zur Förderung der Biodiversität auf brachliegenden Flächen, auf denen neue Biotope geschaffen werden und Pflanzen und Kleintiere frei zusammenleben können. Diese Flächen müssten dann nach Regeln zum Schutz von Flora und Fauna gepflegt werden. Es ist klar, dass unser Team wachsen und seine Aktivitäten und Fachkenntnisse erweitern wird. Die Möglichkeiten sind sehr vielfältig.

All das wird Zeit brauchen, wir funktionieren nach und nach, Schritt für Schritt und mit Respekt für den Eisenbahnbetrieb und seine Traditionen.“

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