Die CFL Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, umweltbewusst zu handeln und sich für nachhaltige Entwicklung einzusetzen. Für diese Idee gilt es nicht nur das Bewusstsein zu wecken, sondern sie auch in die Tat umzusetzen. Dies gilt insbesondere für die einzige Zugwaschanlage des Landes, wie uns Mike erklärt, der für deren Instandhaltung verantwortlich ist.
Mike, du bist für die Instandhaltung der Waschanlage verantwortlich. Worin bestehen deine Aufgaben?
Meine Arbeit ist sehr vielseitig. Wir sind ein Team von vier Mitarbeitern und unsere Funktion ist im Eisenbahnsektor eine Spezialfunktion, da wir uns um die Reinigung der Personenzüge kümmern. Unsere Aufgaben sind weit von jedem „Standard“ entfernt! Ich muss präventive Instandhaltung und Instandsetzung planen, die Fehlerbehebung der Anlage managen, dringende Reparaturen ausführen, damit die Stillstände nicht zu lange dauern …Was die Wasseraufbereitungsanlage betrifft, so müssen der Prozess der Abwasserableitung überprüft und das Wasser analysiert werden. Und schließlich muss noch ständig analysiert werden, was sich auf dem Markt tut, um die Anlage zu verbessern und geeignete Geräte zu kaufen.
„Wir haben hier die einzige Zugwaschanlage in Luxemburg. Wir müssen die eingesetzten Investitionsmittel optimal nutzen.“
Du befindest dich in der einzigen Zugwaschanlage des Landes. Wie funktioniert die Anlage?
Eigentlich wie eine klassische Waschanlage für Autos oder Busse. Die Dimensionen sind dagegen nicht die gleichen. Unsere Anlage ist 200 Meter lang! Sie kann bis zu drei Zügen gleichzeitig aufnehmen.
Ein Schnellwaschgang eines Zuges dauert 30 Minuten, aber wir benötigen durchschnittlich 40 bis 45 Minuten. Die Anlage arbeitet ununterbrochen und wir fertigen jeden Tag 8 bis 9 Züge ab.
Ein Zug ist 60 bis 80 Meter lang. Allgemein benötigt eine Standardanlage rund 40 Liter Wasser je Zugmeter. Das sind also 2 400 bis 3 200 Liter Wasser für den Waschvorgang an einem einzigen Zug! Bei der CFL setzten wir nur 3 bis 6 Liter Trinkwasser pro Meter ein, der Rest ist aufbereitetes Wasser. Das heißt, wir verwenden sechs Mal weniger Trinkwasser als früher.
Das heißt, es wird ein geschlossenes Kreislaufsystem mit aufbereitetem Waschwasser verwendet?
Ganz genau. Seit 2018 arbeiten wir so. Wir fügen dem aufbereiteten Wasser nur sehr wenig Trinkwasser hinzu. Die 3 bis 6 Liter, von denen ich gerade gesprochen habe, entsprechen der Menge Wasser, die durch Verdunstung verloren geht.
Die drei letzten Sommer waren sehr heiß. Der Klimawandel ist Realität geworden und wir müssen etwas tun, um unseren Wasserverbrauch zu senken. Wir können unmöglich weiterhin 100 % Trinkwasser für die Reinigung der Züge verschwenden. Wir müssen unbedingt eine andere Arbeitsweise finden.
„Wir sind eine biologische Anlage geworden.“
Es wurde ebenfalls der Verbrauch an Produkten für die Wasserreinigung eingeschränkt
Eine Standard-Aufbereitungsanlage arbeitet mit recht aggressiven Chemikalien, die für die Anwender gefährlich werden können. Früher mussten wir fast 1 000 Liter in der Woche für die Wasserreinigung einsetzen, bevor wir das Wasser in die Kanalisation einleiten konnten. Mittlerweile setzen wir ein ganz anderes Verfahren ein. Wir sind eine biologische Waschanlage geworden. Oder anders gesagt: Wir verwenden ein neutrales Reinigungsmittel. Dieses Waschprodukt unterstützt die Vermehrung von Bakterien, die das Wasser innerhalb von sechs Monaten wiederaufbereiten. Diese Bakterien reinigen das Wasser auf natürliche Weise.
Hat dieses neue Verfahren zu Einsparungen geführt?
Ja, natürlich! Wir haben Wasser, Chemikalien usw. gespart. Wir haben kein Lager mehr und müssen auch nicht mehr mit den chemischen Produkten arbeiten.
Ist die Waschanlage Teil der Corporate Sociale Responsbility Bemühungen der CFL Gruppe, die sich einem umweltbewussten Handeln im Sinne von mehr Nachhaltigkeit verschrieben hat?
An dieser Idee arbeiten wir bereits seit über zehn Jahren. Als Verantwortlicher konnte ich alle Projektphasen verfolgen. Wir haben fast alles ausprobiert! (Er lacht) Wir haben einen Schritt nach dem nächsten gemacht. Wir wollten nicht zu schnell vorgehen und womöglich verbrannte Erde hinterlassen.
Das Verfahren wurde dann langsam, aber sicher umgesetzt. Zunächst haben wir die Anlage mit 50 % aufbereitetem Wasser getestet. Es gab ja kein konkretes Beispiel, auf das wir uns beziehen konnten, also haben wir uns die nötige Zeit genommen um zu testen und heute funktioniert es.
Die CFL hat sich einem sozial verantwortlichen Vorgehen mit starkem Fokus auf Nachhaltigkeit verschrieben. Wo siehst du dich und deinen Beruf angesichts dieser Entwicklung und dieser Strategie in zehn Jahren?
Der Bedarf wird steigen, denn der Zug ist ein immer häufiger genutztes Transportmittel. Bereits heute stehen unsere Maschinen quasi niemals still! Wir müssen über die Art und Weise nachdenken, wie wir unsere Anlagen verändern können, um den Waschvorgang noch schneller zu gestalten.
Warum nicht eine neue Anlage bauen?
Ich hoffe, dass die CFL auch andere Unternehmen inspiriert diesen Weg zu gehen, sei es auf dem Sektor der Schienenfahrzeuge oder im Automobilbereich. Was mich betrifft, so geht mein Engagement weit über meine Arbeit hinaus. Im Privatbereich bemühe ich mich sehr um ein weitestgehend umweltbewusstes Verhalten. Ich denke an die Zukunft meiner Kinder.
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