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Die Betriebsleitzentrale (BLZ) ist die zentrale Leitstelle für den Eisenbahnbetrieb der CFL. In dieser Zentrale laufen alle Informationen zusammen, damit der Zugverkehr im Falle eines Aus- oder Zwischenfalls schnellstmöglich wieder aufgenommen werden kann.

Die BLZ besteht aus Mitarbeitern aus 2 Direktion: den Direktionen „Activités Voyageurs“ und “Exploitation Infrastructure“.

Die Leitstelle für Personenverkehr des Eisenbahnverkerhsunternehmens (EVU) überwacht in Echtzeit die Züge, die eingesetzt werden, die Lokführer und Zugbegleiter, die im Einsatz sind, plant in Zusammenarbeit mit dem Disponenten der Werkstatt Wartungen oder Reparaturen und informiert die Kunden bei einem Zwischenfall im Zugbetrieb.

Das Infrastrukturmanagement hingegen betrifft die Überwachung des gesamten Zugverkehrs auf dem Luxemburger Netz und über die Grenzen hinaus und das Ergreifen von Maßnahmen zur Aufrechterhaltung des Verkehrs bei Störungen der technischen Anlagen wie Signale, Weichen oder Oberleitungen, sowie des Zugmaterials.

Christian – Betriebskoordinator, Abteilung Infrastrukturbetrieb: „Einer der sechs Bereitschaftsmitarbeiter verfolgt die Züge live über unser Programm und kann aus der Ferne eine beginnende Störung an den Bahnanlagen erkennen. Wir haben auch einen Notfallkoordinator, der bei Problemen, die Verbindung zu Rettungsdiensten und der Polizei herstellt, z.B. wenn ein Auto an einem Bahnübergang auf den Gleisen stecken bleibt.“

Möglichst schnell eingreifen

Seit 2018 und der Gründung der BLZ sind die Disponenten für Echtzeitdaten der Direktionen „Activités Voyageurs“ und “Exploitation Infrastructure“ an einem Ort zusammengefasst. Zuvor kommunizierten diese beiden Instanzen bei Bedarf per Telefon und E-Mail. Ein zeitaufwendiges Verfahren, das auch mit moderneren Kommunikationsmitteln nicht schnell genug ging. Nun arbeiten alle Personen, die miteinander interagieren müssen, an einem Ort zusammen, sodass sie in Notsituationen in Echtzeit reagieren können.

Carmen – Materialkoordinatorin, Service Activités voyageurs: „Im Personenverkehr setzt die CFL fünf verschiedene Fahrzeugserien ein, die durch das Großherzogtum fahren. Dazu kommen die Fahrzeugserien der Partnerländer Die Fahrzeuge, die Arlon verbinden, sind nicht dieselben wie die, die z. B. nach Trier oder Koblenz fahren. Und das nicht zuletzt wegen der im Ausland verwendeten Spannung. Bei einer Panne muss also zunächst geprüft werden, welche Serie betroffen ist, und es muss sichergestellt werden, dass ein anderes Fahrzeug desselben Typs als Reserve zur Verfügung steht.“

Diese unglaubliche Logistik beruht auf den Besonderheiten der jeweiligen Infrastruktur und Fahrzeugserie, aber auch auf den unterschiedlichen Ausbildungen, die zur Bedienung nötig sind. Wenn es zu einem Zwischenfall kommt, muss ein Lokführer, der die entsprechende Fahrzeugausbildung hat, an den richtigen Ort gebracht werden, damit der Verkehr so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden kann.

Auf Unvorhergesehenes reagieren können

Das BLZ-Team ist permanent im Schichtbetrieb im Einsatz, um sicherzustellen, dass der Zugverkehr reibungslos läuft, auch nachts, wenn weniger Züge verkehren.

Christian: „Ich ziehe immer den Vergleich mit der Feuerwehr oder den Rettungskräften des CGDIS (Corps grand-ducal d’incendie et de secours): Wir kommen bei Ausfällen, Zwischenfällen oder anderen Problemen auf den Gleisen zum Einsatz. Wir sind sieben Tage die Woche und 24 Stunden am Tag im Einsatz“.

Ein Job, der alles andere als langweilig ist, denn sobald das Telefon klingelt, muss schnell reagiert werden. Wenn eine Weiche blockiert ist, ein Baum auf die Gleise gefallen ist oder die Heizung eines Zuges ausfällt, ist das gesamte Team sofort zur Stelle und hat nur ein Ziel: eine Lösung zu finden, um Verspätungen oder Zugausfälle so gering wie möglich zu halten.

Dieses Vorgehen setzt eine gute interne Kommunikation voraus, aber auch eine gute Kommunikation mit allen Abteilungen, die je nach Schweregrad der Störung oder des Zwischenfalls schnell eingreifen müssen.

Ein Zug mit einer Störung, die die Sicherheit der Reise nicht beeinträchtigt, kann beispielsweise bis nach Luxemburg-Stadt weiterfahren, wo er in den Werkstätten in der Nähe des Bahnhofs repariert werden kann. In einigen Fällen müssen die Züge jedoch evakuiert werden und eine alternative Mobilitätslösung wird an den Ort des Geschehens geschickt, um die Fahrgäste einzusammeln. Dies kann ein Zug sein, aber auch ein Ersatzbus, falls sich dies als effizienter erweisen sollte.

Fernab vom Alltag

Das Störungsmanagement beinhaltet natürlich eine sofortige Kommunikation mit allen Ansage- und Anzeigesystemen im Bahnhof, die Weiterleitung an die Mitarbeiter vor Ort (Aufsichtsbeamte, Zugbegleiter, Lokführer …), auf der Internetseite und in den mobilen Applikationen der Reisenden. Wenn ein Zug ausfällt oder verspätet ist, werden die Kunden so schnell wie möglich benachrichtigt.

Die Arbeit in der BLZ ist alles andere als eintönig, und für Carmen und Christian ist dieser Job eindeutig eine Weiterentwicklung. Sie war Lokführerin, er arbeitete in den Stellwerken in Ettelbrück und Luxemburg-Stadt, bevor er in die Zentrale kam. Ein Job, bei dem man ständig unter Strom steht. Schnelle Entscheidungen müssen getroffen werden. Die Verantwortung für ein ganzes Schienennetz. Und das gleiche Motto: „Hier wird es nie langweilig!“

Neue Mitarbeiter werden sofort in das Team aufgenommen und arbeiten zu zweit mit einem „alten Hasen“ zusammen, um das „Learning by doing“ zu fördern. Eine „hausgemachte“ und einzigartige Ausbildung, die so spezifisch ist, dass sie nur im Rahmen einer internen Mobilität als Umschulung durchgeführt wird.

Christian: „Neuzugänge müssen eine relative Selbstständigkeit sowie eine hohe Stressresistenz aufweisen und gleichzeitig in der Lage sein, Entscheidungen allein zu treffen, indem sie die Betreuung mehrerer Angelegenheiten übernehmen. Teamgeist ist ebenfalls sehr wichtig, denn durch den Austausch mit den Kollegen kommt man in jeder Situation weiter.“

Carmen: „Auch wenn es komplex erscheint, mit der Zeit bekommt man ein Gefühl dafür und man bereut es absolut nicht, hier zu sein!“

Obwohl die CFL unermüdlich daran arbeiten, die Reisenden sicher und unter den bestmöglichen Bedingungen zu befördern, kann es keinen ununterbrochenen und lückenlosen Service geben. Eine Person in der Nähe der Gleise gemeldet? Die Züge werden verlangsamt, um die Sicherheit aller zu gewährleisten!

Ist ein Lichtsignal ausgefallen? Dann greift ein Team sofort ein, damit die Züge weiterfahren können! Steckt ein Lokführer mit seinem Auto im Stau fest? Ein anderer kann ihn ersetzen!

Auch wenn die Funktionsweise der Betriebsleitzentrale der breiten Öffentlichkeit nicht bekannt ist, so ist diese Abteilung doch ein wichtiges Rädchen im Getriebe des täglichen Bahnverkehrs.

Die CFL stellt in einer Vielzahl von Bereichen ein und ermöglicht entwicklungsfähige und herausfordernde Karrieren: Entdecken auch Sie die Möglichkeiten, die sich Ihnen bieten.

Wenn Nico mit seinem kuriosen, mit bunten Gummistiefeln verzierten Fahrrad durch die Menge der luxemburgischen Kavalkaden streift, löst sein Auftritt auch nach fast 40 Jahren immer noch Begeisterung aus. 1984 trat Nico aus Kehlen zum ersten Mal mit seinem Comedy Cycle Club in die Pedale und trat damit in die Fußstapfen seines Onkels, der eine wichtige Rolle in seinem Leben spielte. Clownsnase, gepunktete Kleidung, fantasievolle Konstruktionen – all das entdeckte Nico in seinem Elternhaus, in dem er aufwuchs. Auch bei der CFL hat Nico viele Jahre Erfahrung und hatte bereits mehrere Funktionen inne, denn wer im Privatleben so facettenreich ist, steht auch bei der Arbeit selten still.

„Ich hatte schon immer eine Schwäche für Fahrräder und liebte es, mit meinem Onkel zu basteln und an neuen Kreationen zu arbeiten. Unser Comic Cycle Club mit Sitz in Olm ist ein außergewöhnlicher Verein, der in Luxemburg einzigartig ist“, betont Nico. Seit seinem 13. Lebensjahr tritt Nico jedes Jahr bei den landesweit organisierten Kavalkaden in die Pedale, um den Zuschauern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Der Hobbybastler liebt die Reaktionen, die seine Geräte auf Rädern bei Groß und Klein hervorrufen, auch wenn er sich nun nach langen Jahren im Verein dazu entschlossen hat herunterzuschalten. Der heute 53-Jährige hat eine Leidenschaft für das Basteln, die er schon in seiner Jugend kultiviert hat.

Nico hat die Welt der Clowns auch im familiären Umfeld kennengelernt, und zwar durch seine Cousine, die bei vielen Veranstaltungen als Clownin auftrat. „Sie war oft für die Animation bei Kostümbällen zuständig und ich habe ihr ab und zu geholfen. Nach und nach wurde ich auch angefragt, allerdings nicht für Auftritte, sondern um Spiele für Kinder anzubieten“, erklärt Nico. Die Karnevalsfahrräder waren jedoch seine damalige Priorität. Sie halfen ihm nämlich nicht nur, eine gewisse Vorstellungskraft zu entwickeln, sondern auch eine Begabung für Problemlösungen und handwerkliche Arbeit zu erwerben.

Immer eine Lösung parat

Von dieser Kreativität und Anpassungsfähigkeit profitierte auch die CFL. Wenn zu Beginn seiner Karriere Probleme im Stellwerk auftraten, legte Nico selbst Hand an. „Heute ist natürlich alles anders, es ist viel moderner. Aber damals, als ich anfing, haben wir Tests gemacht und immer wieder alles ausprobiert, bis das Problem gelöst war“. Dass Nico nach zwei Jahren Studium an der Technischen Hochschule in Luxemburg bei der Eisenbahn landete, war aber eher ein Zufall als ein vorgefasster Plan. Die CFL stellte genau zu dem Zeitpunkt ein, als er eine Stelle suchte. „1988 habe ich als Fahrdienstleiter in Dommeldange angefangen, dann habe ich in der Aufsicht in Luxemburg gearbeitet, als Fahrdienstleiter in Hollerich und ab 1993 im „neuen“ Stellwerk in Luxemburg, alles von etwa 88 bis 98″, erinnert er sich.

Nach einigen Dienstjahren bestand Nico die internen Prüfungen und begann bei dem „Mouvement Gare Lëtzebuerg“ zu arbeiten, wo er bis 2002 blieb. Danach war er Teil der Qualitätseinheit, in der Abteilung für Qualität, Sicherheit und Umwelt (QSE), und setzte damit seine Karriere im eher administrativen Bereich der CFL fort. „Seitdem arbeite ich nicht mehr im Außendienst, sondern im Büro. Bis 2002 war ich ständig unterwegs, doch „indem ich die Abteilung wechselte, suchte ich nach etwas Neuem“, erklärt Nico. Heute verwaltet er Richtlinien für den Infrastrukturbetrieb, um die Sicherheit der Teams, die vor Ort arbeiten, zu gewährleisten.

„Indem ich die Abteilung wechselte, suchte ich nach etwas Neuem“

Während Nicos Arbeit im Stellwerk und im Büro die Gründlichkeit und Ernsthaftigkeit erkennen lässt, die mit seiner Schlüsselfunktion für die Verkehrssicherheit einhergeht, sind seine privaten Aktivitäten mit Spaß und einem Hauch von Verrücktheit verbunden. Die Liebe zum Basteln und zur Kunst wurde mit der Zeit immer größer, als Nico das richtige Gleichgewicht zwischen seiner kreativen Leidenschaft und seiner ernsthaften Arbeit fand.

Die Liebe zu Dingen, die andere wegwerfen

Nico hat bereits einige Ausstellungen mit seinen Skulpturen hinter sich und möchte sich auch in Zukunft in diese Richtung weiterentwickeln. Er konzentriert sich auf bestimmte Arten von Materialien, von recyceltem Stahl über alte Gasflaschen bis hin zu Vintage-Staubsaugern, die er in dekorative Lampen verwandelt.

„Ich arbeite zum Teil mit Fundstücken, aber ich kaufe auch Dinge im Internet, weil man die Staubsaugermodelle, die ich suche, nicht auf dem Flohmarkt findet.“ Dank seiner Erfahrung mit Fahrrädern ist er daran gewöhnt, alle möglichen Alltagsgegenstände zu zweckentfremden. Manche Dinge, die andere in den Müll werfen, sprechen ihn an und inspirieren ihn, weshalb er gerne alles, was er findet, mit nach Hause nimmt und darauf wartet, dass sich ein passendes Projekt ergibt. Als Ausstellungsraum dient ihm das ehemalige Haus seines Vaters. Es stand lange Zeit leer und wurde nun in eine Kunstgalerie umgewandelt, in der Nico und andere Künstler ihre Werke ausstellen.

Er nimmt sich gerne Zeit für seine Kunst, denkt sich immer wieder neue, interessante Konstruktionen aus und teilt seine Leidenschaft auch mit anderen, denn obwohl der Eisenbahner manchmal ruhige Momente schätzt, blüht er in guter Gesellschaft auf. „Man muss auf die richtige Mischung achten“, meint er. In einigen Jahren will er sich voll und ganz seiner Kunst und seinen Freunden widmen, denn er sieht das Ende seiner langen Karriere bei der CFL nahen. „Nach und nach gehen alle, die mit mir bei der Eisenbahn angefangen haben, in Rente, also darf man auch selbst mal darüber nachdenken“.

„Ich arbeite zum Teil mit Fundstücken, aber ich kaufe auch Dinge im Internet, weil man die Staubsaugermodelle, die ich suche, nicht auf dem Flohmarkt findet.“

Für den Tausendsassa hätte es bei der CFL nicht besser laufen können, denn die vielen Aufgaben, die er in über 30 Jahren bewältigt hat, haben ihm eine abwechslungsreiche und spannende Arbeit ermöglicht. Ein erfülltes Privat- und Berufsleben, das durchaus einen eigenen Artikel verdient hat.

Wenn Sie wie Nico eine spannende Karriere anstreben, entdecken Sie alle unsere Möglichkeiten auf unserer Karriereseite!