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Von seiner Position in der Zentralschaltstelle, überwacht und steuert Jeff die elektrische Energie die durch das gesamte CFL-Schienennetz fließt. Eine hochstrategische Mission, über die er uns hier ausführlich berichtet.

Jeff, kannst du uns sagen, was deinen Job bei der CFL ausmacht?

Ich bin Dispatcher in der Zentralschaltstelle, die das Herzstück des Schienennetzes in Bezug auf Strom ist. Konkret besteht meine Aufgabe darin, das gesamte elektrische Netz, dass mit dem Zugverkehr im ganzen Land verbunden ist, zu überwachen, eventuelle Probleme zu erkennen und zu beheben. Wenn es die Bedingungen erfordern, sogar den Strom abzuschalten.

Was genau sind diese besonderen Bedingungen?

Es gibt zwei Arten. Zum einen gibt es geplante Ausfälle, die Arbeiten oder Wartungen betreffen: Wir werden im Voraus informiert und schalten in Absprache mit unseren spezialisierten Arbeitskollegen vor Ort und den betroffenen Leitstellen den Strom auf den Streckenabschnitten ab.

Und dann sind da noch die unerwarteten Ausfälle. In diesem Bereich kann alles passieren. Von einem Baum, der auf die Gleise fällt (der klassische Fall) bis hin zu einem Zwischenfall an einem Bahnübergang… In solchen Fällen führen wir eine Notabschaltung durch, um die Sicherheit des Verkehrs zu gewährleisten und unseren Kollegen das Eingreifen zu ermöglichen.

Ein Beruf unter sehr hoher Spannung

Du kümmerst dich um die Stromversorgung eines elektrischen Netzes, das in seiner Größe ziemlich einzigartig ist… Kannst du die genaue Größenordnung näher beschreiben?

In der Tat, ist es eine große Aufgabe! Das Netz umfasst fast 590 Kilometer elektrifizierte Bahngleisstrecken. Die Versorgung erfolgt über 3 Unterwerke, sogenannte „Schaltstellen“, die in Berchem, Belval und Walferdange installiert sind.

Diese sind an das allgemeine Stromnetz angeschlossen, von dem sie 225.000 Volt erhalten. Ihre Aufgabe ist es, diese Spannung an die Bedürfnisse der Bahnanlagen anzupassen: Konkret wandeln sie diese Unterwerke diese 225.000-Volt in 25.000 Volt um, die sie dann in das CFL-Netz, in Richtung der Oberleitungen, einspeisen, um die Züge in Bewegung zu setzen.

Und du, von deiner Position, kannst du jeden Abschnitt des Netzwerks überwachen?

Ja, ich kann fast alles von meinem Platz aus steuern! Ich habe drei verschiedene Arbeitsebenen, vom größten bis zum kleinsten Abschnitt: Sektoren, Untersektoren und elementare Abschnitte.

Das Ausmaß des Stromausfalls hängt von der jeweiligen Situation ab. Im Falle eines schwerwiegenden Ereignisses, wie z. B. einer Beschädigung oder eines nicht genau zu lokalisierenden Vorfalls, sperre ich in der Regel einen ganzen Sektor ab, d. h. Dutzende von Kilometern Oberleitungen. Um die Durchfahrt von Wartungszügen zu ermöglichen, wird es stattdessen nur ein Teilbereich sein. Zudem kann ich einen elementaren Abschnitt (von 100 Metern bis 2 Kilometern) abschneiden, wenn es sich um einen Eingriff an einer sehr präzisen Stelle handelt.

Ein reichhaltiges Team an den vier Knotenpunkten des Schienennetzes

Was sind deine wichtigsten Arbeitsinstrumente?

Zunächst einmal gibt es diesen sehr großen Bildschirm, gegenüber meinem Schreibtisch, der fast so groß wie die Wand ist. Er bildet eine vereinfachte Version des gesamten Netzs ab. Es ermöglicht mir, die Situation in Echtzeit und in einem Rundumblick zu überwachen.

Dann habe ich 4 kleinere Bildschirme, auf denen ich mich um eine bestimmte Linie oder einen Sektor kümmern kann, dank einer Software, die von unserem Lieferanten speziell an die CFL angepasst wurde.

Und natürlich die bewährten Hilfsmittel nicht zu vergessen… Telefon, Stift und Papier. Ich benutze sie, um wichtige Informationen zu notieren, wenn ich mit meinen Kollegen kommuniziere.

Kannst du uns sagen, wer Letztere genau sind?

Ja, natürlich! Sie müssen wissen, dass das Strommanagement bei der CFL ein Teamsport ist! Ich arbeite eng mit den Stellwerken zusammen, diese sorgen dafür dass die stromlosen Streckenabschnitte nicht durch Züge befahren werden können. Aber natürlich auch mit den Außendienstmitarbeitern. Sie können mich jederzeit anrufen, um mich zu bitten, den Strom abzuschalten, zu ihrer eigenen Sicherheit, die der Arbeiter und/oder die der Fahrgäste.

Insgesamt gibt es fast achtzig von ihnen, die in ganz Luxemburg eingesetzt werden, um die Wartung der Anlagen zu gewährleisten und eventuell den Strom abzuschalten, wenn wir es nicht aus der Ferne können. Ich stehe natürlich auch in Kontakt mit meinen anderen Schaltstellen-Kollegen.

Spitzenzeiten und nächtliche Aktivitäten

Wie ist der Büroalltag mit diesen direkten Kollegen bei der Zentralschaltstelle organisiert?

Die Schaltstelle ist ein strategischer Ort… der niemals schläft. Dies erfordert Organisation. Der Arbeitstag wurde in drei Schichten eingeteilt: 6-12 Uhr; 12-21Uhr; und 21-6 Uhr. Wir machen diese verschiedenen Schichten im Schichtbetrieb. Ich persönlich mag diesen Rhythmus, denn er erlaubt mir, wenn ich nachts arbeite, tagsüber Zeit zu Hause zu haben.

Kannst du einen typischen Tag für uns beschreiben?

Es beginnt mit der Ablösung des bisherigen Teams. Sie geben den Staffelstab an uns weiter: Sie informieren uns über die bemerkenswerten Ereignisse der vergangenen Schicht. Dann erfahre ich den Tagesablauf der geplanten Schnitte. Der Tag verläuft dann mal mehr oder weniger ruhig…

Das heißt?

Nun, der Job des Dispatchers ist nicht immer ein ruhiges Gewässer! Im Großen und Ganzen sind die Wochenenden eher ruhig, die Wochentage etwas weniger, und die Nächte sind arbeitsintensiv, da dann die meiste Arbeit anfällt.

Wenn jedoch etwas schiefgeht, kann es auch mal stressig werden: Wenn ein Schaden auftritt, müssen wir uns mit Dutzenden von Anrufen befassen, aber auch und vor allem Notlösungen finden, um den Strom aufrechtzuerhalten, indem wir ihn ableiten oder umleiten, ohne den Verkehr zu sehr zu beeinträchtigen.

Doch die Beeinträchtigungen werden immer weniger. Seit einigen Jahren hat die CFL die Überwachung und die Investitionen in die Wartung erhöht. Eine Anstrengung, die sich auszahlt: Wir haben weitaus weniger Stromversorgungsprobleme als noch vor 10 Jahren.

Die Praxis ist die beste Lehre, die es gibt

Also, Dispatcher zu sein ist ein Job mit Verantwortung…

Ja, denn wir haben die Sicherheit unserer Arbeitskollegen und Passagiere in unseren Händen. Wir sprechen hier von einer Spannung von 25.000 V… Der kleinste Fehler kann tödlich sein. Ruhe bewahren und gutes Stressmanagement sind hier gefragt.

Übrigens, Jeff, kannst du uns erklären, wie man Dispatcher bei der Schaltstelle wird?

Was die Ausbildung betrifft, habe ich persönlich eine Energieelektronikausbildung an einem technischen Gymnasium hier in Luxemburg absolviert. Was den Job selbst betrifft, ist eine erste Erfahrung in diesem Bereich zwingend erforderlich.

Zum Beispiel muss man sich erst einmal den Oberleitungs-Teams anschließen, die überall im Land unsere kleinen Hände sind. Es ist ein schöner Job, bei dem sich alles um Mobilität und die Natur dreht. Ich habe ihn 10 Jahrelang ausgeübt und vermisse ihn irgendwie…! Sobald man diese Erfahrung gesammelt hat, kann man dank der internen Mobilität, die bei der CFL sehr ausgeprägt ist, in die Position als Dispatcher wechseln, die zwar sitzender, aber auch strategischer ist.

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