Nicole’s Reise bei der CFL ist ein inspirierendes Beispiel für berufliches Wachstum und Hingabe. Von ihren Anfängen als Schalterbeamtin im Jahr 1992 bis zur heutigen Leitung der Verkaufszentren hat sie eine beeindruckende Laufbahn bei der Eisenbahn zurückgelegt. Wir treffen Nicole, die uns von ihrer Karriere und ihren Erfahrungen in einer Branche berichtet, die noch immer als Männerdomäne gilt.

Was hat dich dazu bewegt, zur Eisenbahn zu kommen?

Als ich merkte, dass mir mein erster Arbeitsplatz nicht mehr zusagte, ermutigten mich meine Schwester und eine Freundin, die bereits am Schalter arbeitete, mich bei der Eisenbahn zu bewerben. Da auch mein Vater „Eisebunner“ war, war die CFL für mich schon immer ein vertrautes Thema. Ich wusste, dass sie zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet – etwas, was für mich unabdinglich ist, und das mir im Privatsektor damals fehlte.

Abwechslungsreiche Laufbahn

Nicole, du bist jetzt seit einer Weile bei der CFL. Kannst du uns deine berufliche Laufbahn beschreiben?

Nach meinem Abitur im Jahr 1990 arbeitete ich zunächst zwei Jahre in der Privatwirtschaft. 1992 wechselte ich dann zur Eisenbahn und begann mein Praktikum am Schalter in der Abteilung Activités Voyageurs, da es immer mein Wunsch war im kommerziellen Bereich zu arbeiten.

1999 bot sich mir eine neue, spannende Gelegenheit und ich trat der damals genannten „Activité Internationale“ bei. Diese Position war nicht nur äußerst interessant, sondern eröffnete mir auch die Möglichkeit zu meinen ersten internationalen Dienstreisen und Meetings. Es war eine aufregende Zeit, in der ich viel lernte und neue Erfahrungen sammelte.

“Es war immer mein Wunsch, im kommerziellen Bereich zu arbeiten.”

Im Jahr 2000 legte ich das Promotionsexamen ab, das mir drei Jahre später eine Stelle als Ausbilderin einbrachte. Acht Jahre lang bildete ich viele neue Generationen an den Schaltern und in der Zugbegleitung aus. Eine bereichernde, aber auch anstrengende Zeit, da ich damals allein dafür zuständig war.

2011 verspürte ich den Wunsch nach Veränderung und nahm die Gelegenheit wahr, die Verantwortung für mehrere Teams zu übernehmen und meinen Aufgabenbereich zu erweitern, u.a. um die nationale Tarifgestaltung, das Büro für Tarifverstöße und die operative Verwaltung mehrerer Bahnhöfe im Land. Nach und nach wurde mir auch das Personal anderer Bahnhöfe zugeteilt, einschließlich des Bahnhofs in Luxemburg-Stadt. Diese Entwicklungen, sowie eine Umstrukturierung unserer Abteilung führten schließlich dazu, dass ich 2020 meine derzeitige Stelle als Leiterin der Verkaufszentren und der P+R-Anlagen erhalten habe.

Die Verkaufszentren und P+R: Eine dynamische Abteilung

Heute bist du Leiterin der Division „Centres de Ventes“, die mehr als 90 Leute beschäftigt. Kannst du uns deine Funktion in kurzen Worten beschreiben?

Ich leite verschiedene Einheiten in unterschiedlichen Bereichen, einschließlich der Verwaltung der Verkaufszentren und Call Centers, der CFL P+R-Anlagen, der Einheit für Coaching und Verkaufsanimation sowie der Personalplanung und Bahnhofskasse/Buchhaltung.

In meiner Rolle als Divisionsleiterin bin ich für die Sicherheit, Qualität, Budgetkontrolle und Personalbeschaffung in unserer Abteilung sowie für die damit verbundenen Entscheidungen verantwortlich und wirke an verschiedenen Projekten mit. Es ist viel zu tun, kein Tag ist wie der andere.

Kannst du uns das Spektrum der Aufgaben, denen sich deine Teams widmen, zusammenfassen?

Zum einen haben wir das Team der Verkaufszentren, die sich an den Schaltern und im Callcenter um den Empfang, die Information und Beratung der Kunden sowie den Verkauf von Tickets und Reservierungen kümmert. Das Team Coaching und Verkaufsanimation stellt sicher, dass wir stets hohe Qualität und ausgezeichneten Kundenservice bieten, indem sie das Personal vor Ort unterstützen, sowohl im normalen Betrieb als auch in Störungsfällen.

Dann haben wir die Teams die für den Gepäckschalter, das Fundbüro, die Abfertigung und die Fahrgastinformation am Bahnhof Luxemburg zuständig sind, für die Verwaltung der P+R hier in der Stadt, in Mersch, Belval und Rodange, und der Bikeboxen im ganzen Land.

Die Einheit Personalplanung koordiniert die Dienstpläne der verschiedenen Teams und verwaltet die Abwesenheiten aus Urlaubs- oder Gesundheitsgründen. Und zu guter Letzt sorgt die Einheit Caisse et Comptabilité für die Kontrolle und Verbuchung der Verkaufszahlen.

Wie man sieht, sind die Aufgaben sehr vielfältig und reichen von einem Thema zum anderen, was die Arbeit spannend und interessant macht.

Mit so vielen Verantwortungen als Divisionsleiterin, wie gelingt es dir ein harmonisches Gleichgewicht zwischen deinem Beruf- und deinem Privatleben herzustellen?

Ich denke, das gelingt mir ziemlich gut. Ich versuche in meiner Freizeit abzuschalten, indem ich Dinge mit meinem Mann und meiner Familie unternehme. Ich gehe sehr gerne spazieren, schwimmen oder auch E-Bike fahren. Was ich auch gerne mag, ist mit meinem Mann, begeisterter ULM – ultra-léger-Pilot, mitzufahren und irgendwo hinzufliegen. Das ist bei gutem Wetter der pure Genuss.

Frauenpower

Deine Division ist eine der wenigen der CFL, in der mehr Frauen als Männer arbeiten. Wie ist deine Erfahrung als Frau bei der CFL? Konntest du seit 1992 einen Wandel der Rolle der Frau im Unternehmen beobachten können?

Meine persönliche Erfahrung als Frau bei der CFL war durchweg positiv. Ich wurde stets respektiert und nie anders behandelt, nur weil ich eine Frau bin. Die Arbeitsatmosphäre war nahezu immer gut, und ich hatte nie das Gefühl, dass mein Geschlecht eine Rolle spielte. Das liegt vielleicht auch daran, dass unsere Abteilung schon immer einen hohen Anteil an weiblichen Mitarbeiterinnen hatte. Aktuell beschäftigen wir 50 Frauen von insgesamt 90 Mitarbeitenden, und sind drei Frauen in Führungspositionen, was uns vielleicht untypisch für die Eisenbahnbranche macht.

In den letzten 30 Jahren haben sich die Dinge dennoch deutlich verändert. Ich erinnere mich noch gut daran, wie beeindruckt ich war, als ich zum ersten Mal eine Frau hinter dem Steuer eines Busses gesehen habe. Heute sieht man viel mehr Frauen in Positionen wie Zugbegleiterinnen oder im Bereich Instandhaltung und P+R, was in den 90er Jahren noch ungewöhnlich war. Ein bemerkenswerter Meilenstein dieser Entwicklung ist die jüngste Ernennung einer Frau zur Direktorin des Personenverkehrs, was zeigt, dass Frauen heute auch in höchsten Managementebenen vertreten sind. Unsere Abteilung war jedoch schon immer recht fortschrittlich. Schon damals hatten wir Frauen zum Beispiel die Wahl, ob wir Röcke oder Hosen als Teil unserer Uniform tragen wollten.

„… Frauen sind heute auch in höchsten Managementebenen vertreten.“

Welchen Ratschlag würdest du einer Frau geben, die mit dem Gedanken spielt, eine Führungsposition zu besetzen?

Ich würde ihr raten, nicht zu zögern und keine Angst zu haben sich auf eine Führungsposition zu bewerben! Bei der CFL gibt es zahlreiche Beispiele, die zeigen, dass Frauen nicht nur in Führungspositionen erfolgreich sind, sondern auch einen erheblichen Mehrwert für das Unternehmen darstellen. Vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeiten und machen Sie den Schritt – es lohnt sich!

„Vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeiten und machen Sie den Schritt – es lohnt sich!“

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