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Seit 2019 ist Stefanie eine von rund 20 Frauen unter den 260 Busfahrern der CFL und sorgt dafür, dass die Menschen sicher von A nach B kommen. Nachdem sie jahrelang als Floristin gearbeitet hat, hat sie den Beruf der Busfahrerin für sich entdeckt und fährt seitdem leidenschaftlich gerne Bus. Lernen Sie Stefanie kennen und erfahren Sie mehr über ihren spannenden Alltag, in dem kein Tag wie der andere ist.

Stefanie, kannst du uns deinen Beruf als Busfahrerin beschreiben? Wie sieht dein Alltag aus?

Wir arbeiten im Schichtdienst, das heißt ich fange entweder frühmorgens, tagsüber oder halt spätabends an. Zu Beginn meiner Schicht gehe ich in unser Busdepot, wo ich mich als erstes bei unserem Betriebsassistenten melde. Er gibt mir dann meinen Dienstplan, auf dem ich sehe, welche Linien ich während meines Dienstes fahren muss, an unserer Informationstafel kann ich dann nachschauen, ob es Umleitungen gibt oder andere Dinge, die für mich an dem Tag wichtig sind.

Danach wird mein Bus vorbereitet, vollgetankt und gewaschen und ich kontrolliere, ob alles in Ordnung ist, wie z.B. die Reifen, die Gurte, die Sitze, … und richte meinen Fahrerplatz ein. Dann gibt es erst mal einen Kaffee, oder zwei, je nach Uhrzeit (lacht). Meistens bleibt auch noch Zeit für einen Plausch mit meinen Kollegen, um sich über ihren Dienst auszutauschen, ob es z.B. auf einer bestimmten Strecke etwas zu beachten gibt, aber natürlich auch über Privates. Und dann geht’s los!

Was gefällt dir besonders gut an deinem Beruf?

Dass er vielseitig und abwechslungsreich ist. Ich mache nicht jeden Tag das Gleiche, denn auch wenn wir ein Repertoire an bestimmten Linien haben, die wir befahren, ist jeder Tag anders. Es gibt keine wirkliche Routine. Es gefällt mir, den ganzen Tag draußen zu sein, anstatt in einem Büro zu sitzen und natürlich den ständigen Kontakt mit Menschen, das ist mir auch sehr wichtig. Kundenkontakt ist etwas, das ich schon immer gemacht habe und das mir sehr viel Spaß macht.

Wie ist dein Werdegang und was hat dich dazu bewogen, diesen Beruf auszuüben?

Ich wandle schon immer in den Fußstapfen meiner Eltern. Ich habe meine Ausbildung im Betrieb meiner Mutter gemacht, in einem Blumenladen als Floristin. Damit bin ich aufgewachsen, das wollte ich immer machen. Da hatte ich schon diesen Kundenkontakt und auch das Kreative, leider merkte ich schnell, dass dieser Beruf nicht sehr zukunftsträchtig ist. Dann bin ich in den Einzelhandel gegangen, auch hier wieder eine Arbeit mit den Kunden (lacht).

Mein Vater, der Busfahrer ist, hat mir dann eines Tages geraten, mich als Busfahrerin zu versuchen. Am Anfang war ich noch etwas unsicher, aber nach ein paar Probefahrten, die mir meine Fahrschule ermöglichte, um mir ein Bild von dem Beruf zu machen, war ich sofort begeistert, quasi schockverliebt. Kurze Zeit später habe ich dann den Busführerschein gemacht und konnte dann auch gleich in der Firma meines Vaters anfangen, wo ich schließlich 5 Jahre gearbeitet habe.

„Nach ein paar Probefahrten […] war ich sofort begeistert, quasi schockverliebt.“

Danach bist du dann zur CFL gewechselt. Was genau hat dich motiviert, zu uns zu kommen?

Privat haben sich einige Sachen verändert, und da die Arbeitsstunden im privaten Sektor leider sehr lang sind, habe ich mich damals bei der CFL beworben. Es ist ein sehr großes Unternehmen, das einem Sicherheit und eine Work-Life Balance bietet, was mir sehr wichtig ist. Außerdem hat mich bei der CFL sofort überzeugt, dass man viele Überlandfahrten hat und nicht nur in der Stadt fährt, was ich eine schöne Mischung finde. Jetzt bin ich schon seit 4 Jahren bei der CFL und bereue es nicht!

„Es ist ein sehr großes Unternehmen, das einem Sicherheit und eine Work-Life Balance bietet, was mir sehr wichtig ist.“

Um Busfahrer/in bei der CFL zu werden, muss eine Ausbildung absolviert werden. Wie läuft diese Ausbildung ab?

Zunächst einmal braucht man einen Bus-Führerschein (Kategorie D) sowie die obligatorische Grundausbildung (Code 95). Die Anzahl der zu absolvierenden Fahrstunden variiert von Land zu Land. Hier in Luxemburg sind es ca. 16 Fahrstunden in 4 Wochen, die im Centre de Formation pour Conducteurs in Sanem abgehalten werden.

Bei der CFL erhält man dann eine vierwöchige Einarbeitung, um sich mit allen Buslinien und den Grundprinzipien, die bei der CFL eingehalten werden müssen, vertraut zu machen, wie zum Beispiel die Sicherheit, unsere oberste Priorität. Dann gibt es noch die Secours Rail-Ausbildung, die etwa drei Wochen dauert.

Du hast gerade von der Secours Rail Formation geredet, kannst du uns dazu mehr erzählen? Ist das eine Ausbildung, die jeder Busfahrer machen muss?

Neben dem normalen Busdienst fungieren wir auch im „Service Secours Rail“, der die Züge bei Ausfällen unterstützt. Das heißt, wenn ein technisches oder anderes Problem auftritt, sind wir in der Regel die ersten, die ausrücken, um den Zug zu ersetzen. Wir müssen jederzeit einsatzbereit sein. Deshalb wird uns zu Beginn unseres Secour Rail-Dienstes ein Bus zugeteilt, der den ganzen Tag in Reserve bleibt und den wir so weit vorbereiten, dass er im Bedarfsfall direkt rausfahren kann.

Hierfür müssen wir eine separate Ausbildung absolvieren, die aber auf freiwilliger Basis stattfand. Aktuell haben rund 30 Busfahrer/innen diese Ausbildung, allerdings ist es geplant, dass alle zukünftigen Busfahrer diese Ausbildung erhalten müssen, damit wir flexibler sein können.

Hast du eventuell ein prägendes Erlebnis gehabt, das dir in Erinnerung geblieben ist?

Man erlebt jeden Tag etwas, wo man lacht oder schmunzelt, oder wo man ein wenig erschreckt, aber ein sehr prägendes Ereignis hatte ich eigentlich noch nicht. Obwohl… einmal ist mir ein Kind vor den Bus gelaufen. Das Kind ist seinem Ball nachgelaufen, und die Oma war nicht schnell genug, um es aufzuhalten. Gottseidank war ich vorsichtig und vorausschauend unterwegs und konnte so rechtzeitig reagieren. Solche Situationen erschrecken einen, gerade wenn Kinder involviert sind.

Eine Situation, mit der ich zum Beispiel täglich konfrontiert werde, sind Kleinkinder, die auf dem Schoß der Eltern oder auf dem Sitz stehen. Das sind Situationen, die mich jedes Mal stressen und auf deren Gefahr ich die Kunden versuche aufmerksam zu machen, denn ein kleines Bremsmanöver genügt und das Kind kann schwer stürzen. Die meisten Eltern sind sich dessen nicht bewusst.

Was sind die Qualitäten, die deiner Meinung nach eine/n gute/n Busfahrer/in ausmachen?

Wichtig ist, dass man fahren kann (lacht). Nein, aber sonst ist es wichtig, dass man eine gewisse Freundlichkeit und Stresstoleranz an den Tag legt, dass man geduldig ist und sich gut konzentrieren kann. Die Geräuschkulisse im Bus kann sehr laut sein: weinende Kinder, Handygeräusche, lachende Schulkinder, …, da kommt schnell etwas zusammen. Da ist es wichtig, diese Geräusche ausblenden zu können, um sich auf den Verkehr konzentrieren zu können.

Man muss auch sich bewusst sein, dass wir auch an Wochenenden und Feiertagen arbeiten. Ich persönlich mag es am liebsten am Wochenende zu fahren, oder frühmorgens oder spätabends, weil da die Verkehrslage ruhiger ist. Es ist ein entspannteres Fahren. Außerdem sollte man gerne alleine arbeiten können. Natürlich ist man in den Pausen sehr kollegial und unterhält sich im Pausenraum, aber den Großteil des Arbeitstages ist man allein für seinen Bus und seine Kunden verantwortlich.

Es ist leider auch so, dass wir nicht immer zufriedene Kunden haben, da der Bus manchmal zu spät kommt oder die Kunden den Bus zuvor knapp verpasst haben. Aus diesem Grund ist es wichtig mit Stresssituationen umgehen zu können und diese nicht persönlich zu nehmen. Wenn die Kunden sich beschweren, entschuldigen wir uns in der Regel einfach, auch wenn die CFL für viele Verspätungen nicht selbst verantwortlich ist. Eine Verspätung kann mit vielen Ursachen zusammenhängen, die sich dann am Ende summieren, wie z.B. die Öffnungsgeschwindigkeiten der Türen im Bus, oder die Zeit, die die Kunden benötigen, um in den Bus einzusteigen, Ampelschaltungen sowie der Verkehrslage. Da verliert man oft gerne 2 Minuten an einer Haltestelle, oder einer Ampel. Das ist ein ganzer Prozess, es ist nicht so, dass wir 10 Minuten zu spät abgefahren sind.

Du bist eine der knapp 20 Frauen unter den rund 260 Busfahrern. Welchen Ratschlag würdest du Frauen geben, die mit dem Gedanken spielen, Busfahrerin zu werden?

Dass sie sich trauen sollen! Gerade Frauen haben oft Hemmungen, weil es ein sehr von Männern dominierter Beruf ist, jedoch stehen wir Frauen den Männern in nichts nach!

Hören Sie auf Stefanie, steigen Sie bei der CFL ein und stellen Sie Ihre Talente in den Dienst der Kunden, indem Sie einen abwechslungsreichen und verantwortungsvollen Beruf ausüben.

17 reguläre Linien, 3 Millionen Fahrgäste pro Jahr, 250 Busfahrer… Das CFL-Busnetz ist eine gigantische Organisation, die 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche läuft. Melissa, Koordinatorin in der Betriebszentrale, erklärt uns, wie sie und ihre Kollegen dafür sorgen, dass alles wie am Schnürchen läuft.

Es ist ein schnelles und gleichmäßiges Ballett, das die Straßen des ganzen Landes belebt und (fast) nie stillsteht. Tag und Nacht durchqueren die CFL-Busse rhythmisch Luxemburg, um das tägliche Leben und die Mobilität der Fahrgäste zu erleichtern. Eine hochkomplexe Straßen-Choreographie, denn der betreffende Fuhrpark ist nicht unbedeutend: 68 Fahrzeuge, die täglich für das RGTR mobilisiert werden, plus 7 in Reserve und 2 „Schienen-Rettungs“-Busse, die alle von rund 250 professionellen Busfahrern bewegt werden.

Es braucht echte Experten, um ein solches System zu orchestrieren. Tatsächlich stehen 11 von ihnen am Ruder, die sich rund um die Uhr in ihrem Hauptquartier in der Busbetriebszentrale in Bonnevoie abwechseln. Unter ihnen: Melissa, 27 Jahre.

Die junge Frau, die ursprünglich aus Bascharage stammt, kam 2018 zur CFL, nachdem sie ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre und des Managements abgeschlossen und einen ersten Job als Kundenbetreuerin bei Luxair angenommen hatte.

„Ich brauchte eine neue Herausforderung, wollte aber gleichzeitig in der Transportbranche bleiben und mich bei einem renommierten Unternehmen in Luxemburg bewerben“, sagt sie. „Die CFL war also das ideale Ziel.“

1 Job, 3 Funktionen

Als sie in der Busbetriebszentrale anfing, war die Herausforderung auch schon da. „Am Anfang ist die Koordination der Busse wirklich kompliziert!“, verkündet sie mit einem spitzen Lachen. Doch mit Hilfe eines Schulungsverantwortlichen lernte Melissa schnell, und heute ist sie mit ihrem Job mehr als zufrieden.

Vor allem, weil es um Vielseitigkeit geht. „In diesem Beruf gibt es eigentlich drei Aufgaben, die wir im Wechsel erledigen. Drei Funktionen, die unterschiedliche Anforderungen erfüllen:

  1. Personalkoordinator: „Seine Aufgabe ist es, die kurzfristige Planung der Busfahrer zu verwalten. Urlaube, Krankheiten… Abwesenheiten in letzter Minute, die wir ausgleichen müssen, um die Kontinuität des Service zu gewährleisten“, beschreibt Melissa.
  1. Buskoordinator: „Hier geht es um die Überwachung des Verkehrs in Echtzeit auf den 13 regulären CFL-Buslinien sowie auf den 4 Schulbuslinien und dem „CFL Saarbrücken Express“. Oberste Priorität hat die Gewährleistung der Pünktlichkeit und die Vermeidung von Verzögerungen im Störungsfall“.
  1. Schienenersatzverkehrskoordinator: „Diese dritte Funktion ist bedarfsabhängig. Sie wird zum Beispiel dann tätig, wenn eine Zugstrecke durch Bauarbeiten behindert wird, die wir in Zusammenarbeit mit der BLZ (Betriebsleitzentrale) durch Ersatzbusse abdecken“.

Ein Gesamtüberblick auf das Netz

Um dieses feine Management tagtäglich zu gewährleisten, kann das Koordinatorenteam auf ein ausgeklügeltes technologisches Arsenal zählen. In ihrem Büro jongliert Melissa, konzentriert und reaktionsschnell, mit den Bildschirmen.

„Sie liefern uns wertvolle Informationen: den Zustand des Autobahnverkehrs, die Belegung unserer Parkhallen, die Geolokalisierung jedes Busses, die Fahrpläne der Busfahrer, usw. So haben wir einen guten Überblick auf das Netz in Echtzeit!“

So können wir größere Probleme vorhersehen: „Sobald sich ein Stau bildet oder eine Verspätung auftritt, haben wir die Informationen sofort und können daher ohne Verzögerung reagieren, indem wir beispielsweise einen Fahrer bitten, eine alternative Route zu nehmen, oder indem wir einen neuen Fahrer mobilisieren, wenn sich abzeichnet, dass der erste Fahrer sich für seine nächsten Fahrten verspäten wird“. Im Falle einer Panne können die Koordinatoren sogar einen eigenen Abschleppwagen mobilisieren, um das Fahrzeug zur Werkstatt an der Route de Thionville abzuschleppen.

Die Könige der Funkübertragung

Eine gute Kommunikation ist unerlässlich. „Die Koordination der Busse ist eine Teamleistung, wir reden buchstäblich den ganzen Tag miteinander!“, sagt Melissa. An Gesprächspartnern mangelt es nicht: Die Koordinatoren stehen in Kontakt mit den 250 Busfahrern, aber auch mit den Betriebsassistenten an den beiden Busservice-Standorten, die das eigentliche Bindeglied zwischen Ersteren und Zweiteren sind.

„Wir tauschen auch Informationen mit den Teamleitern in den Werkstätten aus, mit den Mechanikern, mit dem Luxemburger Hauptbahnhof, wenn es nötig ist…“

Ganz zu schweigen von den Coaches, die die Fahrer ausbilden und beaufsichtigen und die bei Bedarf vor Ort eingesetzt werden können. Es ist also eine Untertreibung zu sagen, dass im Hauptquartier die Funkübertragung nicht viel zu kurz kommt…

Anti-Routine

Melissa mag diese Lebendigkeit und die Vielfalt der Menschen, die sie trifft. „Bei der Koordination der Bussen folgen die Tage aufeinander und … sind nicht dieselben!“ Sie lächelt. „Es gibt Momente, die etwas ruhiger sind, wenn der Verkehr reduziert ist (vor allem nachts), und dann plötzliche Beschleunigungen, zu Spitzenzeiten, in denen man reaktiv und stressresistent sein muss.“

Ein Tempo, das insofern untypisch ist, weil es nie stillsteht, wie bei den CFL-Bussen (die jedes Jahr 6,5 Millionen km zurücklegen): „Der Tag ist in 3 Schichten eingeteilt: 5 Uhr – 13 Uhr; 13 Uhr – 21 Uhr; und 21 Uhr – 5 Uhr. Wir alle arbeiten in allen drei Schichten.“ Ist dieses Arbeitstempo kompliziert mit dem Privatleben zu vereinbaren? „Nicht wirklich“, sagt Melissa. „Wir mussten zwar lernen, früh ins Bett zu gehen und um 3 Uhr morgens mit den beiden Hunden spazieren zu gehen“, lacht sie, „aber mit ein bisschen Planung ist das durchaus zu schaffen, und es hat sogar Vorteile!“

Technologie als Veränderungsmotor

Und weil der öffentliche Verkehr mit der Zeit geht, bedeutet die Arbeit an der Koordination der CFL-Busse auch, den Wandel zu begleiten. „Wir beteiligen uns am Übergang zur Elektromobilität und zu umweltfreundlicherem Verkehr, das ist spannend“, sagt Melissa.

Elektro- und Hybridbusse werden nach und nach in die Flotte aufgenommen, was die Teams zu Investitionen und einer Änderung ihrer Betriebsmethoden zwingt. „Spezifische Parkbereiche, Management der Balance zwischen Ladezeit und Fahrzeit etc. sind neue Parameter, die integriert werden müssen.“ Als nächste technologische Herausforderung steht die Ausstattung der Fahrer mit digitalen Tablets auf dem Programm.

Das sollte die Feinmechanik der CFL-Bus-Koordination ein wenig reibungsloser machen…

Wenn auch Sie auf die eine oder andere Weise dazu beitragen wollen, unser Land in Bewegung zu bringen, schauen Sie sich unsere Jobangebote auf www.jobscfl.lu an.